In Deutschland ist das Magenkarzinom bzw. der Magentumor die achthäufigste Tumorerkrankung des Mannes sowie die zehnthäufigste der Frau. Das mittlere Erkrankungsalter liegt über 70Jahre. Es macht lange Zeit keine oder nur unspezifische Beschwerden und wird häufig zufällig im Rahmen einer Magenspiegelung entdeckt. Sieht man bei einer Magenspiegelung einen verdächtigen Bezirk, werden daraus mehrere Gewebeproben entnommen. Anschließend beurteilt der Pathologe die Proben unter dem Mikroskop, ob eine bösartige Erkrankung vorliegt.
Außer in einem ganz frühen Stadium lässt sich Magenkrebs nur durch eine Operation heilen. Dazu muss der Tumor zusammen mit den zugehörigen Lymphknoten mit ausreichendem Sicherheitsabstand entfernt werden, dies kann eine komplette Entfernung des Magens notwendig machen. Wichtig vor einer Operation ist die genaue Diagnostik mittels Ultraschall, Röntgen und Computertomographie bzw. Magnetresonanztomographie. All diese bildgebenden Verfahren stehen uns im Krankenhaus Tutzing zur Verfügung. In der Rege wird zunächst eine Bauchspiegelung als diagnostisches Verfahren zur Beurteilung des Tumorstadiums durchgeführt. Handelt es sich um einen größeren Tumor, kann zunächst vor der Operation eine Chemotherapie erfolgen, um den Krebs zu verkleinern und damit eine höhere Heilungsrate zu erzielen
Interdisziplinäres Bauchzentrum mit Tumorboard
Zur modernen, umfassenden Behandlung bösartiger Erkrankungen gehört heutzutage die interdisziplinäre Zusammenarbeit mehrerer Ärztegruppen in einem Tumorboard. Im Benedictus Krankenhaus Tutzing arbeiten dazu Onkologen, Gastroenterologen, Pathologen, Radiologen und Bauchchirurgen Hand in Hand. Nur so kann zu jedem Zeitpunkt für den einzelnen Patienten eine optimale Krebsbehandlung gewährleistet werden. Vor allem der Einsatz von Chemotherapie und Bestrahlung z.B. noch vor, aber auch nach der Operation muss diskutiert und koordiniert werden. Wichtig ist uns, dass Sie als Patientin oder Patient uns voll vertrauen können. Wir erarbeiten für Sie - gemeinsam mit Ihnen - ein maßgeschneidertes Therapiekonzept von Anfang an. Sollte eine Bestrahlung oder Chemotherapie nötig sein, besprechen wir das ausführlich mit Ihnen. Wir vereinbaren für Sie gerne alle Termine, so dass Sie sich um den organisatorischen Ablauf nicht kümmern müssen. Sollten Sie nach der Operation eine Rehabilitation wünschen, kommt eine Mitarbeiterin des Sozialdienstes auf Sie zu, berät Sie und kümmert sich um alles Notwendige.
Verhalten und Ernährung nach der OP
Nach einer Magen(teil)entfernung werden Sie die ersten Tage auf unserer Intensivstation überwacht. Zunächst ist in der Regel nur Trinken erlaubt, der Kostaufbau beginnt sobald als möglich, zunächst mit z.B. Brei und Joghurt. Schon am Abend nach der Operation sollten Sie sich mit Hilfe auf die Bettkante setzen oder vielleicht schon ein oder zwei Schritte im Zimmer gehen. Nach einer Magenoperation bleiben sie meist zwischen 7 und 10 Tage bei uns stationär. Nach einer kompletten oder fast kompletten Magenentfernung müssen die Mahlzeiten zunächst auf viele kleine Portionen verteilt werden. Hierzu erhalten sie auch eine ausführliche Schulung von unserer Diätassistentin. Zusätzlich müssen Sie sich alle 3 bis 6 Monate eine Vitamin B12-Spritze geben lassen, um einem Vitaminmangel vorzubeugen.