Darmkrebs ist derzeit mit ca. 60 000 Neuerkrankungen und rund 24 000 Todesfällen pro Jahr die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen und Männern in Deutschland. „Wenn von Darmkrebs gesprochen wird, ist damit in der Regel der Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) oder der Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom) gemeint“, so Dr. Gerhard Niepmann, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Benedictus Krankenhaus Tutzing.
Darmkrebs kann in jedem Alter auftreten. Das Risiko einer Erkrankung steigt mit dem Lebensalter. Neben einer familiären Vorbelastung sind die wichtigsten Risikofaktoren für Darmkrebs Rauchen und Übergewicht, gefolgt von Bewegungsmangel, ballaststoffarmer Ernährung, regelmäßigem Alkoholkonsum und Essen von viel rotem Fleisch.
Darmkrebs entsteht zumeist aus Wucherungen, sogenannten Polypen, die sich in der Schleimhaut des Dick- oder Mastdarms bilden. Infolge von Mutationen können die zunächst gutartigen Polypen entarten und damit bösartig werden. Dieser in der Medizin als Adenom-Karzinom-Sequenz bekannte Prozess verläuft meistens lange Zeit unbemerkt. Rechtzeitig erkannt, kann die Entstehung von Darmkrebs verhindert werden. Deshalb ist eine frühzeitige Vorsorgeuntersuchung so wichtig. Dabei gilt die Darmspiegelung als die beste Methode, um Tumorvorstufen und damit den Darmkrebs festzustellen.
Wenn äußerlich erkennbare Warnzeichen wie Schmerzen oder Blut im Stuhl auftreten, befindet sich der Darmkrebs oft schon in einer fortgeschrittenen Phase. „Die Chance für eine erfolgreiche Therapie hängt gerade bei Darmkrebs entscheidend davon ab, wann die Erkrankung diagnostiziert wird“, betont Dr. Niepmann. „In frühen Stadien sind die Heilungschancen sehr gut.“
„Wer also rechtzeitig vorsorgt, hat auch im Falle eines positiven Befundes deutlich bessere Heilungschancen“, so Dr. Gerhard Niepmann. Gemeinsam mit seinem leitenden Oberarzt Dr. Alexander Fieger, der Oberärztin Dr. Daniela Sparla und dem Oberarzt Dr. Steffen Wurzbacher versorgt der Experte Darmkrebspatienten auf höchstem medizinischen Niveau. Ein „Geheimrezept“ gibt es dabei nicht – vielmehr ist es das perfekt abgestimmte Zusammenspiel vieler Faktoren, das eine optimale Behandlung ausmacht. Dazu gehören vor allem präzise Diagnostik und individualisierte Therapiekonzepte.
Dr. Niepmann erklärt den Behandlungsablauf im Benedictus Krankenhaus in Tutzing, sollte bei einer Darmspiegelung ein Darmkrebs festgestellt werden: „Zunächst wird der Patient in der Regel stationär zur Umfelddiagnostik aufgenommen. Die Umfelddiagnostik, auch Staging genannt, ist erforderlich, um das genaue Ausmaß der Erkrankung zu erfassen, und beinhaltet folgende Untersuchungen: Anamnese, klinische Untersuchung, Laboruntersuchung mit den spezifischen Tumormarkern, Ultraschall des Bauches und Computertomographie des Brustkorbes und Bauches. Bei bestimmten Fragestellungen sind weitere Untersuchungen, wie eine Magnetresonanztomographie oder eine Endosonographie, notwendig. In einzelnen Fällen muss auch die Darmspiegelung wiederholt werden.“
Anhand der Untersuchungsergebnisse wird dann für jeden Patienten ein maßgeschneidertes Therapiekonzept entwickelt. „Dafür findet im zweiwöchentlichen Turnus eine Tumorkonferenz im Hause mit interdisziplinärer Beteiligung statt. Die Expertenrunde aus Onkologen, Strahlentherapeuten, Pathologen, Schmerztherapeuten, Radiologen, Gastroenterologen und Viszeralchirurgen nimmt sich Zeit, den Fall jedes einzelnen Patienten ausführlich zu besprechen und gemeinsam über den besten Therapieansatz zu entscheiden – von der Medikation (Chemotherapie) über die Bestrahlung bis hin zur Operation“, erklärt Dr. Alexander Fieger.
Dabei verfügen der Chefarzt und seine Oberärzte alle über langjährige chirurgische Erfahrung und die nötige Expertise für Operationen im Bauchraum. Dr. Gerhard Niepmann schöpft aus einem jahrzehntelangen Erfahrungsschatz, den er sich am Luisenhospital Aachen aneignen konnte, bevor er im Mai 2022 die chefärztliche Leitung der Allgemein- und Viszeralchirurgie der Traditionsklinik am Starnberger See übernahm. Dass er sich hier seinem Spezialgebiet, u. a. der onkologischen Chirurgie, weiterhin ausführlich widmen kann, ist für ihn und seine Patienten ein absoluter Glücksfall. Für das Thema Darmkrebs sind er und sein Team bestens gerüstet.
„Im Darm festgestellte Karzinome müssen sicher und komplett, in der Regel mit einem chirurgischen Eingriff, entfernt werden, damit sie nicht weiterwachsen und streuen können. Zu einer korrekten Darmkrebsoperation gehört nicht nur die Entfernung des betroffenen Darmabschnittes, sondern auch die Mitentnahme benachbarter Lymphknoten. Idealerweise ist der Patient dann dauerhaft vom Krebs befreit“, erklärt Dr. Niepmann.
Früher wurde dazu die Bauchhöhle mit einem großen Schnitt eröffnet. Heute können, dank fortschrittlicher Technologie, diese Eingriffe im Bauch minimalinvasiv, d. h. mit kleinen Hautschnitten, durchgeführt werden. „Die minimalinvasive Chirurgie, auch Schlüssellochtechnik oder Laparoskopie genannt, wurde durch den neuen Chefarzt hin zur dreidimensionalen, hochauflösenden 3-D-/4-K-Darstellung optimiert“, berichtet Dr. Fieger.
Die kleinen Schnitte verursachen wesentlich geringere Schmerzen und dies wiederum führt zur schnelleren Mobilität, Heilung und Genesung. Außerdem sind die kleinen Schnitte weniger anfällig für Wundinfektionen und Narbenbrüche, und sie sind kosmetisch wesentlich schöner. Ferner führt die minimalinvasive Chirurgie zu weniger Verwachsungen in der Bauchhöhle. „Um nur ein Beispiel für die geringen Schmerzen und die schnelle Erholung aufzuzeigen: Während Patienten nach einer offenen Darmoperation die erste Woche nur mühsam das Krankenbett verlassen können, gehen unsere Patienten nach einem minimalinvasiven Eingriff schon in den ersten Tagen am See spazieren“, berichtet Dr. Niepmann.
Das Wichtigste bei der operativen Therapie von Darmkrebs ist, dass äußerst sauber und korrekt operiert wird. Das heißt, dass das Krebsgeschwür in der richtigen anatomischen Schicht vollständig, mit genügend Sicherheitsabstand und mit den zugehörigen Lymphknoten entfernt wird. Dies minimalinvasiv einwandfrei durchzuführen ist sehr anspruchsvoll und erfordert besonderes chirurgisches Geschick und viel Erfahrung. Dies wird auch in den aktuellen Leitlinien so gesehen: Minimalinvasive Krebschirurgie sollte nur von Chirurgen durchgeführt werden, die in dieser Technik sehr erfahren sind. „Ich bin der festen Überzeugung, dass ich und mein Team mit unserer langjährigen Erfahrung den Darmkrebs sicher und äußerst sauber minimalinvasiv operieren können – mit allen Vorteilen der kleinen Schnitte. So sind wir von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie als Kompetenzzentrum für minimalinvasive Chirurgie zertifiziert“, berichtet Dr. Niepmann.
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V. l.: Dr. Daniela Sparla (Oberärztin), Dr. Alexander Fieger (Ltd. Oberarzt), Dr. Gerhard Niepmann (Chefarzt), Dr. Steffen Wurzbacher (Oberarzt)
2021 hat die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. OnkoZert Dr. Gerhard Niepmann als Senior Darmoperateur zertifiziert. Darüber hinaus ist der Fachbereich von der Deutschen Hernien Gesellschaft e. V. (DHG) zertifiziert.