Aufgrund einer Verschlechterung der Nierenfunktion wurde bei Ihnen die Notwendigkeit einer Dialysebehandlung (Blutwäsche) festgestellt. Um eine Dialysebehandlung durchführen zu können, wird eine Möglichkeit zur Entnahme und Rückgabe einer großen Menge Blutes benötigt. Da ein derartiges Blutgefäß an der Körperoberfläche nicht existiert, muss dieses entweder künstlich geschaffen werden (Dialyseshunt oder kurz Shunt) oder aber ein Dialysekatheter in ein geeignetes, großes Blutgefäß eingelegt werden.
An unserem Körper finden sich viele Blutgefäße unter der Haut. Diese sind zwar leicht anzustechen, liefern aber nicht die benötigte Blutmenge für eine Blutwäsche. Um einen genügend hohen Blutfluß herzustellen, wird eine künstliche Verbindung zwischen einer Vene und einer Schlagader (Arterie) geschaffen. Dieser Kurzschluß (engl. Shunt) führt zu einem gesteigerten Blutfluß in der Vene. Mit der Zeit vergrößert sich dieses Gefäß und kann schließlich für die Dialyse verwendet werden.
Sollten keine geeigneten Blutgefäße an der Körperoberfläche zu finden sein, so besteht die Möglichkeit, ein künstliches Blutgefäß unter die Haut zu implantieren und dieses mit in der Tiefe liegenden, großen Blutgefäßen zu verbinden. Nach dem Einheilen dieser Shuntprothese kann diese dann wie ein eigenes Blutgefäß genutzt werden.
Es ist oft sehr schwierig, genau vorherzusagen, wann die Dialyse tatsächlich beginnen muss. Außerdem benötigt ein frisch angelegter Dialyseshunt in der Regel eine gewisse Zeit, um zu reifen bzw. ein künstlicher Shunt, um einzuheilen. Daher sollte die Shuntoperation bereits etwa sechs Monate vor dem voraussichtlichen Dialysebeginn durchgeführt werden.
Hin und wieder kommt es bei einem Patienten zu einer sehr raschen Verschlechterung der Nierenfunktion und die Dialyse muß schnell begonnen werden. Dann ist die Zeit zu kurz, um einen Dilayseshunt anzulegen. In diesem Fall kann vorübergehend ein Dialysekatheter in ein großes Blutgefäß eingelegt werden, um die Dialyse durchzuführen. Mitunter sprechen Gründe gegen eine Anlage eines Dialyseshunts. In diesem Fall besteht dann die Möglichkeit, einen Dialysekatheter dauerhaft zu implantieren.