US-Schauspielerin Sharon Stone hat es getroffen, ebenso Komikerin Gaby Köster, BAP-Sänger Wolfgang Niedecken und die spanische Sopranistin Montserrat Caballé. Die Rede ist vom Schlaganfall. Dabei verstopft ein Blutgerinnsel, ein sogenannter Thrombus, eine Hirnarterie und dann zählt jede Minute. Denn in rasantem Tempo sterben im Gehirn Millionen von Nervenzellen ab, wenn es nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Neben der standardmäßigen medikamentösen Auflösung eines solchen Gerinnsels kann eine katheterbasierte Therapie die Prognose von Schlaganfallpatienten deutlich verbessern. Dabei wird der Thrombus zunächst mithilfe einer speziellen Bilddarstellung der Hirngefäße (Angiografie) lokalisiert. Dann führen Ärzte einen Katheter an die entsprechende Stelle und entfernen das Gerinnsel (Thrombektomie).
Dieses medizinische Therapieverfahren ist seit knapp zwei Jahren in den Leitlinien der deutschen Fachgesellschaften verankert und steht jetzt auch Schlaganfallpatienten im Benedictus Krankenhaus Tutzing zur Verfügung. Möglich wird dies durch eine Kooperation mit der neuroradiologischen Abteilung des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München unter Leitung von Prof. Dr. Claus Zimmer, die dafür eigens einen mobilen Dienst eingerichtet haben. Im Notfall können nun Fachärzte zusammen mit der entsprechenden Medizintechnik Tag und Nacht angefordert werden. Den Patienten bleibt der anstrengende Transport in eine Spezialklinik erspart.
Prof. Dr. Dirk Sander, Chefarzt der Neurologie im Benedictus Krankenhaus Tutzing: „Damit können wir die Schlaganfallversorgung weiter optimieren und die Zeit zum Eingriff deutlich verkürzen. Die sogenannte Thrombektomie erfolgt im Herzkatheterlabor des Benedictus Krankenhauses Tutzing, die Narkose wird von den hiesigen Anästhesisten durchgeführt. Mit Eintreffen des Neuroradiologen kann die Behandlung unmittelbar beginnen.“
Schlaganfallpatienten werden im Benedictus Krankenhaus Tutzing in der „Stroke Unit“ von einem interdisziplinären und multiprofessionellen Team aus Neurologen sowie speziell ausgebildeten Pflegekräften und Therapeuten betreut. Die sich anschließende und weiterführende Rehabilitation wird nahtlos im Benedictus Krankenhaus Feldafing durch das dort tätige und bestehende Ärzte- und Therapeutenteam fortgesetzt. Sander: „Der Einsatz der Katheterbehandlung ermöglicht es, nach einem Schlaganfall schneller mit der Rehabilitation beginnen zu können. Damit erhöhen sich die Erfolgsaussichten der Patienten hinsichtlich der Rückführung in einen eigenständigen und mobilen Alltag.“